Aus vielen verschiedenen Orten ist die Gemeinde am letzten Sonntag in den Ferien
zusammengekommen. Pfarrerin Doris Marnitz begrüßte alle herzlich in der Groß Gaglower Kirche.
Nun musste man sich erst einmal umschauen. Wer kennt wen?
Nach den langen Ferien freut man sich über bekannte Gesichter. „Und wer freut sich denn nun auf
die Schule?“ wurde in die Gemeinde gefragt. Zögerlich erhoben sich die Kinder und entschlossen,
fast schon erleichtert standen ein paar Eltern hinter den Kirchbänken auf. Nun konnte es gleich
fröhlich weitergehen. „Wir sind eingeladen zum Leben“ damit startete die Gemeinde mit vielen
verschiedenen Bewegungen in den Gottesdienst. Pfarrer Robert Marnitz begleitet den Gesang auf
seiner Gitarre. Wie passend war es, dem anschließenden Psalm 139 zu lauschen: “Ich sitze oder
stehe auf, so weißt du es“, „ich gehe oder liege, so bist du um mich und siehst alle meine
Wege“, „Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.“ Viele Gesichter
schauten hoffnungsvoll zum Altar. Ja, Gott ist mit uns; umgibt uns, wenn wir lernen, Freunde
suchen oder Neues beginnen!
Aber wer piepst denn da auf einmal laut den Mittelgang entlang, direkt auf Pfarrer Marnitz zu…
Hallo, Hallooo. Ach natürlich, Klara die kleine Kirchenmaus. Noch eingekuschelt im Bettlaken.
Der Pfarrer fragte, was den los ist? „Ich bin so aufgeregt, ich komme in die Schule“. Oje unsere
Klara war ganz unruhig, sie fragte auch die Kinder in der Gemeinde. Ja, viele Kinder waren
schrecklich aufgeregt auf den ersten Schultag.
Da hatte Pfarrer Marnitz eine sehr gute Idee. Gegen Aufregung hilft eine schöne Geschichte aus
der Bibel. Klara liebte Bibelgeschichten und spitzte gespannt ihre grauen Mäuseohren. Die
Heilung eines Gelähmten - Markus 2,1-12, das passte richtig gut. Denn er wurde auch in einem
Bettlaken von seinen Freunden getragen. Er konnte ja gar nicht laufen und war so auf die Hilfe
seiner Freunde angewiesen. Sie brachten ihn zu Jesus, der gerade in der Stadt war und er heilte
ihn. Ohne seine Freunde wäre das nichts geworden. Freunde sind wichtig, denn sie tragen uns
durchs Leben. Was für eine tolle Geschichte. Die kleine Kirchenmaus war sehr erstaunt und
fragte, ob es genauso ein Bettlaken war, wie das was sie mithatte. Pfarrer Marnitz schaut etwas
nachdenklich auf das weiße, feste Baumwolllaken; ja genauso eins könnte es gewesen sein. Das
musste ausprobiert werden und natürlich fanden sich schnell ein paar Kinder und auch Erwachsene
dazu vor dem Altar ein. Vier Ecken vom Laken fest in den Händen, es konnte losgehen. Fröhlich
und sicher getragen, schaukelten die Kinder hin und her. Ja so fühlt es sich an, sicher getragen
zu werden. Ob durch Freunde, Eltern, Geschwister aber vor allem durch unseren Glauben an Gott.
Er trägt uns durch neue Lebensabschnitte und ist immer an unsere Hand. Musikalisch stimmte der
kleine Musikkreis ein: „Alles was ich sehe hat Gott gemacht, …liebevoll hat er an mich gedacht.“
Natürlich standen die Schulanfänger im Mittelpunkt, aber der Gottesdienst richtete sich auch an
alle, die in nächster Zeit etwas Neues beginnen werden. So segnete Pfarrer Robert Marnitz und
Pfarrerin Doris Marnitz nicht nur die Kleinsten.
Zum Abschluss hörten alle entspannt dem schönen Orgelspiel von Theresa Staude-Stampe zu. Die
Gedanken waren sicher schon beim nächsten Tag, in der nächsten Woche oder im Klassenraum. Aber
mit Gott an unserer Seite wird alles gut. Er trägt uns liebevoll und sicher durch jeden Tag.
Dana Becker, Ev. Pfarrsprengel Cottbus-Süd
Fotos: Ev. Pfarrsprengel Cottbus-Süd