Am 28. September 2022 haben sich nach zweijähriger Coronapause die Kinder des Ev. Kindergartens „Sankt Martin“
mit den Kindern des Partnerkindergarten Nr. 6 in Zielona Gora getroffen. Ziel unserer gemeinsamen Unternehmung
war das Storchendorf Dissen mit dem Heimatmuseum und dem Freilichtmuseum Stary Lud, dem alten wendischen Dorf.
Los ging es für die polnischen Kinder bereits um 7.30 Uhr mit dem Reisebus nach Cottbus zur Endhaltestelle der Straßenbahn Nr. 3 in Madlow
(Wendeschleife Madlow). Dort warteten die deutschen Kinder mit ihren Erzieherinnen, der Polnischlehrerin Frau Niggemann und Pfarrer Marnitz.
Gegen 9.00 Uhr traf der Bus am Haltepunkt ein. Nach einer kurzen, freundlichen Begrüßung stiegen wir in den polnischen Reisebus und fuhren
gemeinsam nach Dissen. Im Heimatmuseum angekommen, wurden wir zweisprachig, auf wendisch und deutsch begrüßt. Unsere Polnischlehrerin Paulina
Niggemann hat mit allen Kindern deutsch-polnische Mitmachspiele und Mitmachlieder einstudiert, so dass aus zwei Gruppen eine große Gruppe wurde.
Nach der Frühstückspause teilten wir uns in zwei polnisch-deutsche Kindergartengruppen. Die eine Gruppe hat sich zunächst im Heimatmuseum wendische
Trachten angeschaut und Butter aus Sahne hergestellt, die man sich gleich auf ein Brot schmieren und schmecken lassen konnte. Die andere Gruppe hat
im Freilichtmuseum Stary Lud gelernt, wie die Menschen in unserer Region vor ca. 1000 Jahren gelebt haben. Getreide wurde mit einem Mühlstein gemahlen,
die Kinder bekamen einen Helm und ein Schild, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie unsere Vorfahren sich vor Feinden geschützt und verteidigt haben.
Nach dem Wechsel der Gruppen gab es einen gemeinsamen Abschluss in der Dissener Kirche. Pfarrer Robert Marnitz aus Cottbus-Madlow hat eine kleine Andacht
gehalten, bei Bewegungsliedern wurde gemeinsam gesungen, geklatscht, gestampft, geschrien, geflüstert und getanzt. Beeindruckend war, wie die polnischen
Kindergartenkinder das Vaterunser (auf Polnisch) sprechen (beten) konnten. Im Wendischen Hof stärkten wir uns anschließend bei Hähnchennuggets, Pommes
und roter Brause, bevor wir uns wieder auf den Rückweg zur Wendeschleife Madlow machten, wo der gemeinsame Tag für die deutsche Kindergartengruppe endete
und wir uns von den polnischen Kindern verabschiedeten. Diese fuhren dann zurück nach Zielona Gora. Ein erlebnisreicher Tag ging zu Ende und wir konnten
unsere Partnerschaft ausbauen.
Brücken zu bauen westlich und östlich der Neiße ist wichtig, damit die Kinder lernen, dass man durch Begegnung Vorurteile
und Sprachbarrieren abbauen kann. So haben wir ein kleines Stück an einem friedlichen Miteinander im Haus Europa mitgebaut.
Herzlichen Dank an Pani Bozena, die alles im Vorfeld organisiert hat und an Pani Niggemann, unsere Sprachmittlerin sowie natürlich
an die deutschen und polnischen Erzieherinnen, ohne die dieser erlebnisreiche Tag nicht möglich gewesen wäre. Wir freuen uns auf
zwei weitere Begegnungen im Jahr 2023, einmal in Zielona Gora und einmal in Cottbus.
Robert Marnitz (Pfarrer im Pfarrsprengel Cottbus-Süd)
Foto: Robert Marnitz
Foto: Robert Marnitz
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Foto: Robert Marnitz
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Foto: Robert Marnitz
Foto: Robert Marnitz
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