Die Kirche in Schorbus ist 1226 erstmals urkundlich erwähnt in einem Papier des
Bißtums Meissen. Damals stand die Kirche zu „Schorbisch“ 4 Jahre
unter Kirchenbann Sie überstand im Verlauf der Jahrhunderte einige
Brände, auch die Bombardierung im April 1945. Danach war sie einige
Jahre mit Stroh gedeckt. Von 2002 bis 2005 erfuhr die Kirche in vier
Bauabschnitten eine generelle Instandhaltung. Sie wurde zu Ostern 2006 - im Jubiläumsjahr -
wieder in den Dienst der Gemeinde gestellt.
Die Dorfkirche Schorbus ist ein Feldsteinbau aus dem 14./15. Jahrhundert. Vermutlich
gibt es einen Vorgängerbau aus dem Jahre 1240. Heute finden wir ein
unregelmäßiges Mauerwerk aus Findlingen, Raseneisenstein und
Ziegelbrocken vor. 1852 wurde der alte Ostgiebel wegen Einsturzgefahr
abgetragen. 1862 bekam die Kirche durch den Anbau der
Eingangsvorhallen, durch die östliche Verlänger-ung und den Bau der
Apsis ihre heutige Gestalt. Der Dachstuhl besteht aus mehreren Teilen.
Die unterschiedlichen Dachstuhltypen sind deutlich erkennbar.
Die Kirche beherbergt einen Flügelaltar aus der Zeit um 1500, der 1582 ergänzt wurde.
Im Mittelschrein des gotischen Retabels befindet sich Anna Selbtritt zwischen zwei gekrönten
weiblichen Heiligen. Weitere Figuren von Heiligen befinden sich auf den Innen-
und Aussenseiten der Flügel. Die Umkleidung des gotischen Altars im Stil der
Spätrenaissance besteht aus einer Predella mit gemalter Stifterfamilie, die vor
dem Kruzifix kniet. Auf den gemalten Wangen sieht man die Apostel Petrus und
Paulus. Der Taufengel ist eine Arbeit aus dem Ende des 18. Jahrhunderts. Die
östliche Eingangstür und die Sakristeitür mit Originalbeschlägen stammen aus der
Bauzeit um 1500.
Wir freuen uns, dass die Schorbuser Glocke elektrifiziert ist und wir eine
alte Läuteordnung wieder in Kraft setzen können. Dies soll zum neuen Kirchenjahr
(am 1. Advent) geschehen. Die Glocke soll montags bis freitags um 8.00 Uhr (Morgengebet),
um 12.00 Uhr (Mittagsläuten) und um 18.00 Uhr (Abendgebet) erklingen und damit den Tag
einteilen. Am Sonnabend läutet die Glocke mittags und abends und am Sonntag zum Gottesdienst.
So bleibt die Kirche im Dorf. Wir grüßen Sie herzlich!
Der Gemeindekirchenrat mit Pfarrer Marnitz